Henning Lüpkemann ist irgendwie schon eine Bogen-Institution in Deutschland. Zum einen, weil er national schon alles mit verschiedensten Bögen gewonnen hat („Ich habe momentan 19 Deutsche Meistertitel im Einzel und dazu kommen noch sehr viele Mannschaftstitel hinzu.“), zum anderen, weil er auch im technischen Bereich eine absolute Größe ist. Denn Lüpkemann ist Tuner, d.h. er bearbeitet die Bögen von Schützen, damit diese bestmöglich aufeinander abgestimmt sind: „Ich habe Lisa Unruh seit 2005 bis zum Karriereende den Bogen eingestellt, lange bevor es beim Deutschen Schützenbund systematischer wurde. Am meisten fasziniert mich, dass jeder Schütze unterschiedlich ist und man jedes Mal individuell auf die Schießtechnik Rücksicht nehmen muss.“

Das gilt für andere, aber natürlich auch für ihn. Zumal er neben dem Schießen auf die 50m Scheibe auch sehr gerne die 3D-Disziplin und vor allem Feldbogenschießen betreibt: „Das ist und bleibt die Königsdisziplin beim Bogenschießen“, so Lüpkemann. Dort erzielte er auch bislang seinen größten internationalen Erfolg, als er bei der Feldbogen-WM 2022 in Yankton/USA an der Seite von Julia Böhnke Silber im Mixed gewann.

Auch auf 50m ist Lüpkemann zu beachten, vor allem wenn die Bedingungen „tricky“ sind: „Im Wind Finals zu schießen, ist meine Stärke!“ Und möglichst weit möchte der 40-Jährige auch bei der EM in Essen kommen. „Ich bin mal Träumer und sage, dass ich vielleicht wieder unter die Top 8 kommen kann wie vor zwei Jahren bei der EM in München.“

Dazu setzt er seine langjährige Erfahrung ein und macht aus der Not („Es gibt kein Budget für die Teilnahme an internationale Veranstaltungen“) eine Tugend: „Ich versuche im Training durch ideomotorisches Training Wettkampfsituationen zu simulieren.“

Sportlerprofil Henning Lüpkemann